Kleiner Ball und große Platte:  Tischtennis „auf dem Dorfe“

Ein Freizeitangebot des TuS Hücker-Aschen

Schon bei der Vereinsgründung des TuS Hücker-Aschen im Juli 1948 hatten sich die Gründer darauf verständigt, neben Fußball und Turnen die Sportart Tischtennis auszuüben. Das Training fand in der Schulaula statt und wurde vom Sportkameraden Bülow geleitet. Doch nach dessen Austritt im November 1949 löste sich die Abteilung auf.

Im November 1984 ergriff Heinz Brinkmann die Initiative und fand eine Gruppe von Hobby- und Freizeitspielern, die sich regelmäßig sonntags in der Turnhalle traf. So konnte man ein paar Tage später über den ersten Trainingstag in der Tageszeitung lesen:

„MAN MUSS EINFACH MAL ANFANGEN“. Nach diesem Motto konnte Initiator Heinz Brinkmann zum Start des „Tischtennis-Treffs“ des TuS Hücker-Aschen gleich mehr als ein Dutzend Interessenten begrüßen. Ehemalige aktive Fußballspieler, Jugendliche, Rentner, kurz: Menschen verschiedenster Altersstufen hatten sich eingefunden, um von diesem neuen Freizeitangebot in Hücker-Aschen Gebrauch zumachen. Die uralte Frage, ob denn „Tischtennis“ oder „Ping Pong“ gespielt würde, stellte sich nicht, denn Spaß und Begeisterung am Spiel mit dem kleinen Zelluloidball ist allen Begeisterten das Wichtigste. An vier Tischtennisplatten, allesamt Leihgaben freundlicher Mitmenschen (hier fand sich noch eine auf dem Speicher, dort hatte ein Enkelsohn das Interesse an seinem Geburtstagsgeschenk verloren) ging es gleich voll zur Sache. Es wurde „geschmettert“ und „geschnibbelt“, dass der Kreislauf richtig in Schwung kam und der Schweiß floss. Künfig soll sonntags von 9:30 bis 12 Uhr in der Turnhalle Hücker-Aschen gespielt werden. Jedermann (-frau) ist herzlichen eingeladen, und um möglichen Interessenten die Scheu zu nehmen, versichern die Initiatoren, dass es sich in Hücker-Aschen um eine Gruppe aus Laien und Hobbyspielern hantelt.

Westfalen-Blatt, 02. Dezember 1984

 

Friedhelm Stallmann, der in Hücker-Aschen wohnt und aktiv beim TTC Mennighüffen spielte, übernahm kurz darauf das Training.

Das alljährliche Hobbyturnier im Festzelt während der Sportwerbewoche im April/Mai weckte neue Begeisterung und Interesse, so dass in der Saison 1987/88 erstmals eine Schülermannschaft zu den offiziellen Wettbewerben gemeldet werden konnte.

Ein Jahr später folgte dann eine Herrenmannschaft. Die Tischtennisabteilung expandierte weiter und die Erfolge stellten sich in allen Mannschaftsteilen stellten ein.ilja Hofemeier entwickelte sich zur herausragenden Nachwuchsspielerin und wurde zum Aushängeschild der Tischtennisabteilung. Zur ihren schönsten und größten Erfolgen zählte die Bezirksmeisterschaft im Einzel und Doppel bei den Schülerinnen C und der 2. Platz beim westdeutschen Ranglistenturnier im Jahre 1989. Silja war auch in den nächsten Jahren auf Bezirks-, und westdeutscher Ebene erfolgreich und machte die Tischtennisabteilung des TuS Hücker-Aschen weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt.

Mit sieben spielenden Mannschaften erreichte die Abteilung in der Saison 1992/93 den Höhepunkt. Im September 1992 schreibt darüber die Tageszeitung:

„Tischtennisspieler des TuS Hücker-Aschen gut gerüstet“
Mit sieben Mannschaften – drei Herren-Teams, einer Jugend-Mannschaft und drei Schüler-Mannschaften – geht die Tischtennis-Abteilung des TuS Hücker-Aschen in die neue Spielserie 1992/93. Dies ist eine Mannschaft mehr als in der jüngsten Spielserie, denn es ist jetzt noch eine dritte Schüler-Mannschaft dazu gekommen. Die erste Herren-Mannschaft spielt in der neuen Saison in der 1. TT-Kreisklasse mit folgender Aufstellung: Siegfried Hasenpusch, Helmut Spitzer, Friedhelm Stallmann, Bernd Windmöller (Stammersatz, da zur Zeit bei der Bundeswehr), Karl-Friedrich Knigge, Peter Ludolf und Hendrik Franz.

Für die zweite Mannschaft stehen in der 2. TT-Kreisklasse Hans-Joachim Speer, Carsten Pfeiffer, Hans-Jörg Breyholz, Alexander Wichmann, Sven Adolph, Rainer Breyholz und Jörg Hettwer an der Platte.

Die dritte Herren-Mannschaft (3. TT-Kreisklasse) spielt mit den Stammspielern Jobst Fischer-Riepe, Matthias Engelke, Karl-Hermann Hartwig, Hans-Dieter Vrohlings, Rudolf Kleine-Kollmeier und Paul Vießmann.

Im Jugend- und Schüler-Bereich erfolgt auf Kreisebene keine besondere Einteilung in einzelne Spielklassen mehr (z.B. Kreisliga, 1. Kreisklasse, 2. Kreisklasse), sondern es wurde jeweils eine Spielklasse mit mehreren Staffeln gebildet. Gespielt wird innerhalb der Staffel mit Hin- und Rückspiel. Nach Abschluss dieser Spiele kommen die beiden besten Mannschaften jeder Staffel in die „Endrunde“ und spielen dann den Sieger im Jugend- bzw. im Schüler-Bereich aus. In der Jugendmannschaft (Staffel 2) sind Christian Niemeier, Sascha Homburg, Daniela Puls, Karen Berke, Andre Placke, Sebastian Zudak und Matthias Bohnhorst aufgestellt.

Die erste Schüler-Mannschaft spielt in der Staffel 2 mit Silja Hofemeier, Kirsten Depke, Jan Niemeier und Annika Heidemann. Für die zweite Schüler-Mannschaft (Staffel 3) wurden Tobias Hofemeier, Henrik Berke, Holger Meyer, Björn Grazius und Daniel Baudo gemeldet.

In der dritten Schüler-Mannschaft (Staffel 1) haben Nachwuchs-Spielerinnen und –Spieler die Gelegenheit, Wettkampferfahrung zu sammeln. Hier wurden Silke Stutmann, Shereen Boekstiegel, Vanessa Grazius, Julia Kroger, Jezabel
Baudo, Natalie Pervan, Helene Fröse und Linda Stallmann gemeldet.“

Neue Westfälische, September 1992

Aber schon in der 2. Halbserie 1992 bekam die Euphorie einen Dämpfer. Silja wechselte überraschend zum TuS Bad Driburg, wo die vier besten Spielerinnen des Bezirks ihr Ziel, westdeutscher und deutscher Mannschaftsmeister zu werden, verwirklichen konnten.

Andere Spielerinnen und Spieler wechselten ebenfalls den Verein und als dann niemand zur Verfügung stand, um die Nachwuchsarbeit fortzuführen, musste der Spielbetrieb bei den Jugendlichen eingestellt werden. Es schien, als sollte die Tischtennisabteilung in die Bedeutungslosigkeit absinken.

Erfreulicherweise jedoch sind bis zum heutigen Tag noch zwei Herrenmannschaften aktiv.

Die 1. Herrenmannschaft schaffte im Jahre 2000 mit dem neuen Spitzenspieler Ralf Hasenpusch den Aufstieg in die Kreisliga. Nach der 1. Halbserie belegt die Mannschaft einen Mittelplatz. In der Mannschaft spielen außerdem Hendrik Franz, Charly Knigge, Siegfried Hasenpusch, Friedhelm Stallmann, Hans-Joachim Speer und Karsten Pfeiffer.

Die 2. Herrenmannschaft mit den Spielern: Jobst Fischer-Riepe, Rolf Wagner, Hartmut Killat, Michael Szallies, Rudi Kleine-Kollmeier, Karl Hermann Hartwig, Marco Stahlsmeier, Wolfgang Adolph und Uli Zudak spielen in der 3. Kreisklasse und belegen ebenfalls einen Mittelplatz

Aber auch die Geselligkeit und andere Aktivitäten kommen in der Tischtennisabteilung nicht zu kurz. Die Mitglieder der Abteilung, meist auch Mitglied in anderen Vereinen des Dorfes, unterstützen die dörfliche Gemeinschaft und nehmen an den vielen örtlichen Veranstaltungen teil.

Quelle: Festschrift “850 Jahre Hücker-Aschen”
Ein Dorf feiert Geburtstag vom 17. bis 26. August 2001

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