03.02.2014 (Artikel/Foto: WESTFALEN-BLATT)  (www.westfalen-blatt.de)

03.02.2014-Schiffsmodelle
Bis zur Vollendung seines Modells des Tonnenlegers »Norden« wird Heinz Dieter Blomeyer
von den Schiffmodellfreundes Hücker Moor mehr als tausend Arbeitsstunden investieren.
In Sachen Technik, Löten und Lackierung ist er inzwischen ein Experte.
Foto: Daniela Dembert

 

Schiffsriesen im Miniaturformat
Modellfreunde Hücker Moor basteln mehr als 1000 Stunden an einem Exemplar

Spenge(SN). Tausende von Arbeitsstunden, vielfältige Materialien und eine ordentliche Portion Leidenschaft stecken in den selbst gebauten Modellen der Interessengemeinschaft (IG) der Schiffsmodellfreunde Hücker Moor. Ein Hobby, das aber auch mit Kosten verbunden ist, denn die Materialien und vor allem das technische Interieur gibt es nicht im Baumarkt um die Ecke.

»Heute können wir viele Teile über das Internet bestellen, früher war es schwieriger«, sagt Frank Krziwanie. Der Modellbauer hat, wie viele seiner 15 Kameraden in der IG auch, nicht nur ein Faible für Schiffe. Generell hat der Modellbau es den vornehmlich männlichen Tüftlern angetan. Krziwanie selbst hat früher Flugzeugfunktionsmodelle gebaut. Viele der Kollegen bauen auch Modellautos oder haben eine Eisenbahn. Sie sind nicht unbedingt von einer maritimen Passion getrieben.

Es ist der Ehrgeiz, technische Funktionen wie Bewegungen einzelner Bauteile, Beleuchtung, sogar Motorengeräusche möglichst originalgetreu nachzuempfinden. »Wenn man schon lange dabei ist, legt man vor allem Wert auf die Funktionsteile«, erklärt Heinz Dieter Blomeyer. Zurzeit arbeitet er an einer Nachbildung des Tonnenlegers »Norden«, der vor Norderney im Einsatz ist. Für derartige Projekte hat sich Blomeyer im Laufe vieler Jahre ein solides Wissen über die Verarbeitung von Lacken, Epoxydharzen, das Löten und Heißbiegen verschiedener Metalle und den Aufbau elektrischer Schaltkreise angeeignet.

Hilfestellungen für Bauprojekte bekommt und gibt er in der IG. Jeden Sonntag treffen sich die Schiffsmodellfreunde um 10 Uhr an der Gaststätte Seerose am Hücker Moor. Bei schlechtem Wetter wird in der Gaststätte einfach nur gefachsimpelt, bei guten Bedingungen werden die Schiffe ins Wasser gesetzt.

Viele der nachempfundenen Boote und Kähne gibt es nicht als Bausatz zu kaufen. Die Hobbybauer orientieren sich an den Originalplänen, die ihnen die Wasserschifffahrtsämter kopieren. »Von ganz neuen oder militärischen Schiffen bekommt man in der Regel keine Baupläne. Die Angst, dass Spionage betrieben wird, ist bei den Werften zu groß. Diese Pläne halten sie unter Verschluss«, erklärt Blomeyer.

Im Allgemeinen seien die Ämter aber sehr kooperativ. »Alle sind sehr nett und auch an den Nachbildungen interessiert«, sagt Krziwanie. Es sei möglich, Besichtigungstermine mit den Reedereien und Schifffahrtsämtern zu machen. »Auf dem Fischereiaufsichtsboot ›Narwal‹ in Cuxhaven hat es schon Treffen von Modellbauern mit der Mannschaft des Bootes gegeben. Nach der Besichtigung wurden Fotos mit den Modellen im Wasser vor dem Original gemacht«, erzählt Krziwanie weiter.

Über solche Treffen hinaus pflegt die IG auch Kontakte zu Gleichgesinnten bei Schaufahrten oder auf Messen wie den Lipper Modellbautagen, bei denen sich die Gruppe mit Stand und Fahrbecken präsentierte. Einmal im Jahr können Interessierte die liebevoll gestalteten Werke sogar bei einer Nachtfahrt bewundern.

Nähere Informationen zu den Schiffsmodellfreunden gibt es im Internet unter oder auch bei Facebook:
 www.smf-huecker-moor.de

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