Spenge Florian Anders: "Spenge ist für mich Heimat"

Den Kulturförderpreis der Stadt Spenge erhielt er 2005. Die Auszeichnung ist nicht etwa in irgendeiner Schublade verschwunden, sondern hängt im Flur seiner Berliner Wohnung. Der Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent hat in den vergangenen Jahren Karriere gemacht. Florian Anders erinnert sich aber gern an seine Zeit in Spenge zurück.

Damals, während der Verleihung des Kulturförderpreises, kam Florian Anders mit Kulturamtsmitarbeiter Dieter Meyer ins Gespräch. Der Gedankenaustausch über das Schicksal der Jüdin Franziska Spiegel, die von NS-Schergen ermordet worden war, gab Florian Anders den Anstoß, sich filmisch mit diesem Thema auseinanderzusetzen.

Ihm gelang es, die bekannte Schauspielerin Sonja Kirchberger für die Rolle zu gewinnen - ohne Gage. "Sonja wollte diese starke Rolle unbedingt spielen", erinnert sich Florian Anders.

Anders ist ein kreativer Kopf. "Mich treibt vieles an. Visuelle Sachen bringen mich immer auf neue Ideen."

"Es muss eine spannende und packende Geschichte sein", sagt Anders auf die Frage, was für ihn einen guten Film ausmache. "Filme müssen mich berühren und einfach gut gemacht sein."

Seit 2004 lebt Florian Anders in Berlin. Eine Stadt, die ihm unheimlich wichtig ist: "Sie hat für mich einen Kreativ-Impuls, die Städte wie zum Beispiel München nicht annährend bieten können", schwärmt er von der Hauptstadt.

Nach Ostwestfalen kommt er am Wochenende sehr gern zurück: "Spenge ist für mich Heimat." Es gehe ihm weniger um seinen Roman, wenn er jetzt zurückkehre, sondern vielmehr darum, Leuten, Freunden und Bekannten wieder zu begegnen.

1985 reiste seine Familie aus der DDR aus und zog nach Spenge. Dort wuchs er auf und besuchte später die heimische Regenbogen-Gesamtschule.

Er studierte Literaturwissenschaften und Philosophie an der Uni in Bielefeld, brach das Studium aber ab und widmete sich ganz dem Film. Von 2002 bis 2004 absolvierte er eine Regieausbildung bei Walter Blohm.

"Ich freue mich auf Spenge", bekennt er und hofft, "dass die Leute schnell feststellen: Nein, er ist nicht komisch geworden in Berlin."

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